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Yoga oder Gymnastik: Zwei Pfade zur körperlichen Exzellenz

Autorenbild: Yogabarn KölnYogabarn Köln

Immer häufiger stelle ich mir als Yogalehrerin die Frage warum Yoga so festgefahren im Bild körperlicher Verrenkungen ist. Wollen wir wirklich weiter daran festhalten, dass es zum Teils komplizierter und ungesunder Verrenkungen bedarf, um die Sinne nach innen zu kehren (denn darum geht es ja eigentlich im Yoga)?




Wenn es um körperliche Fitness und das geistige Wohlbefinden geht, dann stehen sich Yoga und Gymnastik als prominente Praktiken gegenüber und werden leider häufig vermischt, gleichwohl der Ursprung in unterschiedlichen Kulturen und Traditionen liegt:


Yoga, eine 5000 Jahre alte indische Disziplin, betont die Einheit von Geist, Körper und Seele, während Gymnastik, mit Wurzeln, die bis ins antike Griechenland zurückreichen, auf körperliche Stärke, Flexibilität und wettbewerbliche Leistung abzielt. Obwohl der Gelegenheitsbeobachter Überschneidungen sehen könnte - Flexibilität, Stärke und Disziplin sind für beide integral - offenbart ein tieferes Eintauchen die unterschiedliche Ethos und Vorteile von jedem. Diese Erkundung zielt darauf ab, die Kernunterschiede zwischen Yoga und Gymnastik zu erläutern, ihre einzigartigen Vorteile aufzuzeigen und welche mit individuellen Vorlieben und Zielen in Resonanz stehen könnten.


Historischer Hintergrund:

Yoga findet seine Wurzeln im alten Indien, wo es als Praxis zur Harmonisierung der physischen, mentalen und spirituellen Dimensionen des Individuums entstand. Gymnastik hingegen hat ihren Ursprung im antiken Griechenland als Methode zur Vorbereitung von Männern auf den Krieg, und zeigt Stärke, Geschicklichkeit und Mut.


Philosophische Grundlage:

Yoga umfasst mehr als nur physische Haltungen; es ist eine ganzheitliche Lebensweise, die Körper, Geist und Seele miteinander verbindet und eine Ethos von Achtsamkeit, Mitgefühl und innerem Frieden fördert. Gymnastik hingegen basiert auf den Prinzipien der physischen Perfektion, Stärke, Agilität und wettbewerblicher Exzellenz.


Praxis und Technik:

Physische Ziele:

  • Yoga: Zielt darauf ab, die Flexibilität, Muskeltonus, Gleichgewicht und die vitale Energie zu verbessern.

  • Gymnastik: Konzentriert sich auf den Aufbau von Muskelstärke, Ausdauer und die Ausführung präziser, herausfordernder Routinen.

Mentale Einbindung:

  • Yoga: Fördert Achtsamkeit, Stressabbau und innere Ruhe.

  • Gymnastik: Fördert einen Wettkampfgeist, mentale Zähigkeit und Disziplin.

Unterrichts- und Lernumgebung:

  • Yoga: Wird oft in ruhigen Umgebungen unterrichtet, mit Schwerpunkt auf individuellem Fortschritt und Selbstakzeptanz.

  • Gymnastik: Wird in einer strukturierteren, oft wettbewerbsorientierten Umgebung unterrichtet, mit Fokus auf präziser Technik und externer Leistung.


Ausrüstung und Bekleidung: Yoga erfordert in der Regel minimale Ausrüstung - eine Matte, bequeme Kleidung und vielleicht einige Hilfsmittel wie Blöcke oder Gurte (www.lapurna.de). Gymnastik hingegen erfordert spezialisierte Geräte wie Balken, Stangen und Sprungbretter, sowie spezielle Kleidung, die uneingeschränkte Bewegung ermöglicht und den Wettbewerbsstandards entspricht.

Gesundheits- und Wellness-Vorteile:


Physische Vorteile:

  • Yoga: Verbesserte Flexibilität, bessere Haltung, stärkere Muskeln und verbesserte Atemfunktion.

  • Gymnastik: Größere Muskelkraft, verbesserte Knochengesundheit, verbesserte Koordination und verfeinerte Motorik.

Mentale Vorteile:

  • Yoga: Reduzierter Stress, Linderung von Angst und Depressionssymptomen, verbesserte Schlafqualität und ein gesteigertes Wohlbefinden.

  • Gymnastik: Disziplin, verbessertes Selbstwertgefühl, Zielsetzungsfähigkeiten und Wettkampfgeist.


Warum ich also nicht müde werde immer wieder auf diese Unterschiede hinzuweisen? Ich habe in beiden Disziplinen Erfahrung, dachte in meinen Anfängen auch: "je weiter, schmerzhafter und extremer, desto größer der geistige Effekt" - der Effekt blieb aus, schmerzende Gliedmaßen waren da.


Die Wahl zwischen Yoga und Gymnastik hängt also von den persönlichen Vorlieben, Zielen und der philosophischen Ausrichtung ab. Die innere Ruhe, Achtsamkeit und einen sanften Ansatz zur körperlichen Gesundheit findet man im Yoga.


Geht es um Wettkampf, Leistung und dem Erreichen körperlicher Meisterschaft, liegt die Berufung wohl in der Gymnastik. Beide Wege bieten einzigartige Reisen zur verbesserten körperlichen Fitness und mentalen Stärke, präsentieren jedoch unterschiedliche Landschaften, jede schön und herausfordernd auf ihre eigene Art. Die Unterschiede sollte man sich aber vergegenwärtigen, um auch wirklich den Nutzen zu erzielen, den man sich wünscht.

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